Marc Bernhardt heißt der beste Jungspediteur Deutschlands. Der 21-Jährige, ausgebildet bei der Kühne + Nagel-Niederlassung im hessischen Haiger, wurde am Freitag auf dem diesjährigen Unternehmertag des Deutschen Speditions- und Logistikverbands (DSLV) in München mit dem Nachwuchspreis Spedition und Logistik ausgezeichnet.
Den zweiten Platz bei dem von DSLV gemeinsam mit der DVZ initiierten Wettbewerb belegte Marc Johannes Link (27) von der Reutlinger Spedition Hasenauer + Koch, Platz 3 ging an die 21-jährige Veronika Hüfner, ausgebildet bei der Spedition Zufall in Fulda.
Bernhardt konnte die Jury mit einem „auffallend gut strukturierten Vortrag“ und einer „strategischen und sehr professionellen Herangehensweise an die Lösung“ überzeugen, lobte die Jury-Vorsitzende Gabriele Schwarz, Leiterin der DSLV-Kommission berufliche Bildung, in ihrer Laudatio.
Dabei ging es um eine komplexe Aufgabe: So mussten ein Stand auf dem Hamburger Hafengeburtstag sowie im Anschluss ein Popup- Store termingerecht bestückt werden – mit Gin und Wein aus Südafrika, Möbeln aus Dänemark, Gläsern aus Rheinland-Pfalz und schließlich Flyern. Dabei mussten neben der Verkehrsträgerwahl auch die Verzollung, Dokumentation, Zwischenlagerung, Warennachschub für den Stand und den Store sowie Abbau und ordnungsgemäße Verpackungsentsorgung beachtet werden.
Bernhardt setzte angesichts des Zeitfaktors von Beginn an auf die Luftfracht – einen Weg den nicht alle der sechs Kandidaten in der Endrunde wählten. So war er sicher, die punktgenaue Anlieferung im engen Zeitfenster des Hafengeburtstags auch gewährleisten zu können.
Auch auf die Nachfragen der Jury, die neben Gabriele Schwarz aus Frank Huster und Tatjana Kronenbürger (beide DSLV) sowie Lutz Lauenroth (DVZ) bestand, antwortete er souverän und fundiert. Konkrete Vorstellungen hat Bernhardt auch, was seine Zukunft angeht: Mit einem dualen Studium BWL-Spedition – Spedition, Transport und Logistik, das er in diesen Tagen in Mannheim beginnt, bastelt er weiter an seiner Karriere in der Speditionsbranche.
Als Gewinner des deutschen Nachwuchspreises wird der Jungspediteur nun im internationalen Nachwuchswettbewerb der Weltorganisation Fiata zunächst um die europäische Krone kämpfen. Im Erfolgsfall winkt dann eine Reise zum Fiata-Weltkongress 2019 nach Südafrika.
An dem Nachwuchswettbewerb, den DSLV und DVZ seit 13 Jahren gemeinsam veranstalten, konnten alle jungen Kaufleute teilnehmen, die ihre Abschlussprüfung vom Sommer 2017 oder im Winter 2017/2018 mit einer „1“ vor dem Komma abgeschlossen hatten. Die besten sechs hatten Anfang Juli ihre jeweiligen Lösungen der Transportaufgabe präsentiert.
Für die Endausscheidung hatten sich neben den drei Siegern auch Julia Glasmacher (Ausbildungsbetrieb Dachser Air & Sea Bremen), Alexandra Rathenau (Karl Gross, Hamburg) und Benjamin Veits (Kühne + Nagel, Regensburg) qualifiziert.