Sechs Speditionstalente kämpfen um die Krone
Was für ein Finale: Die sechs Bewerber des Young Freight Forwarder Germany Awards 2025 liefern sich ein extrem enges Rennen um die drei Podiumsplätze. Sie präsentierten der Jury hochprofessionelle Lösungsansätze für eine komplexe Logistikaufgabe.
Exzellenter Speditionsnachwuchs (von links): Piet Lasse Johannsen, Lars Ketelhut, Isabell Doll, Pia Meier, Lennart Pöppe und Ben Berghof. (Foto: DSLV)
Exzellenter Speditionsnachwuchs (von links): Piet Lasse Johannsen, Lars Ketelhut, Isabell Doll, Pia Meier, Lennart Pöppe und Ben Berghof.
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Lutz Lauenroth

Das hatte die Jury des Young Freight Forwarder Awards Germany in den vergangenen 20 Jahren so noch nicht erlebt: Noch nie lagen die sechs Finalisten und Finalistinnen im Kampf um das Podium so eng beieinander wie in diesem Jahr, noch nie brauchte die Jury so lange für ihre Entscheidungsfindung.

„Wer in diesem Jahr letztlich ‚nur‘ Platz fünf erreicht hat, hätte es in den vergangenen Jahren locker unter die Top drei und vielleicht sogar mehr geschafft“, tröstete und lobte Axel Plaß, Jurymitglied und Präsident des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik, die drei Bewerber, die es letztlich nicht unter die besten drei geschafft hatten, gleichzeitig.

Wo sind die Haare in der Suppe?

Alle sechs Jung-Spediteure aus ganz Deutschland präsentierten in Berlin am Sitz des DLSV exzellente Lösungsvorschläge für eine komplexe Transportaufgabe, so dass die Jury bei den üblichen Nachfragen schon nach den berühmten Haaren in den Suppen suchen musste. Der Wettbewerb wird seit 2002 gemeinsam vom DSLV und der DVZ ausgerichtet.

Letztlich entschieden Nuancen. So wurden – in alphabetischer Reihenfolge – Ben Berghof (ausgebildet bei Schenker Deutschland, Neufahrn), Piet Lasse Johannsen (Hellmann, Wilhelmsburg/Norderstedt) und Pia Meier (DSV Air & Sea, Köln) auf die ersten drei Plätze gesetzt. Die genauen Platzierungen allerdings und damit auch, wer den begehrten Young Freight Forwarder Germany Award in diesem Jahr mit nach Hause nehmen kann, bleiben wie immer streng unter Verschluss. Erst auf der diesjährigen DSLV-Mitgliederversammlung am 23. Mai in Berlin wird das Geheimnis gelüftet.

Anspruchsvolle Challenge

Und darum ging es bei der Challenge: Die sechs Speditionstalente – außer den drei Siegern hatten sich Isabell Doll (Kühne + Nagel, Leinfelden-Echterdingen), Lars Oliver Ketelhut (Schenker, Stuttgart) und Lennart Pöppe (Alfons Köster, Hamburg) für das Finale qualifiziert – mussten ein maßgeschneidertes Exportkonzept für fünf überdimensionierte Break-Bulk-Anlagenteile samt technischem Zubehör im Millionenwert entwerfen. Auf Basis der Akkreditivvorgaben war unter Berücksichtigung von zahlreichen Besonderheiten eine Verladung von Düsseldorf über Antwerpen nach Brisbane in Australien zu konzipieren. Die richtige Schiffsauswahl, Vorlaufkonzept, Transportgenehmigungen, die im Australien-Verkehr in einem bestimmten Zeitraum erforderliche BMSB-Begasung zur Vermeidung der Einfuhr der Marmorierten Baumwanze (brown marmorated stink bug) und eine detaillierte Zeitleiste waren einige Aspekte, die in einer zehnminütigen Präsentation zu berücksichtigen waren.

Bemerkenswerte fachliche Tiefe

Im Anschluss an ihren Vortrag mussten sich die Finalisten dann detaillierten Nachfragen der Jury – sie bestand neben Plaß aus Gabi Schwarz, Frank Huster, Tatjana Kronenbürger (alle DSLV), Sabine Klann (Berufliche Schule für Logistik, Schifffahrt und Touristik) sowie Sebastian Reimann und Lutz Lauenroth (DVZ) – stellen, die sie in bemerkenswerter fachlicher Tiefe souverän beantworteten.

Als Lohn gab es für alle Finalisten ein DVZ-Jahresabo, mit dem sie den täglichen Newsletter „Der TAG“, die wöchentliche Printausgabe und einen Onlinezugang erhalten. Außer dem Titel erhält der Sieger oder die Siegerin neben Ruhm und Anerkennung einen Wertgutschein für eine Weiterbildungsmaßnahme über 2.000 Euro sowie die Qualifikationen für den Nachwuchswettbewerb der Weltspeditionsorganisation Fiata.