Diese Spitzen-Azubis kämpfen um den Titel
Nachwuchswettbewerb: Finalisten machen es der Jury schwer
Sechs Finalisten (obere zwei Reihen) präsentierten der siebenköpfigen Jury Lösungsansätze für eine facettenreiche Transportaufgabe.
© DVZ
von
Lutz Lauenroth

Es war ein höchst enges Rennen um die drei Siegerplätze beim diesjährigen Young Freight Forwarder Germany Award. Das sagt zwar jede Jury, aber in diesem Jahr waren die Präsentationen der sechs Finalistinnen und Finalisten in dem gemeinsam vom deutschen Speditionsverband DSLV und der DVZ ausgerichteten Wettbewerb allesamt auf einem sehr hohen Niveau. 

Am Ende entschieden Nuancen. Letztlich setzte die Jury – in alphabetischer Reihenfolge – Maximilian Drüschler (ausgebildet bei der Spedition Zufall in Fulda), Laurids Nittka (Kühne + Nagel, Koblenz) sowie Julia Stehling (ebenfalls Spedition Zufall, Fulda), auf die ersten drei Plätze des nach dem coronabedingten Ausfall im vergangenen Jahr erstmals unter dem neuen Namen ausgetragenen Wettbewerbs. 

Topsecret bleibt jedoch die Reihenfolge: Das Geheimnis, wer den Young Freight Forwarder Germany Award holt, wird am 10. Juni auf dem digitalen DSLV-Unternehmertag gelüftet. Zu den sechs Finalisten zählten außerdem Yannik Bol (Hoyer Bitumen-Logistik, Hamburg), Carolin Elmers (Lexzau, Scharbau, Hamburg) sowie Thibaud Herrmann (A. Hartrodt, Hamburg). 

Die Aufgabenstellung selbst klang auf den ersten Blick gar nicht so schwierig: Drei hochwertige Gebrauchtwagen sollten von Stuttgart nach Dakar im Senegal und nach Kigali in Ruanda transportiert werden. Der Teufel steckte jedoch im Detail: Kosten, Nachhaltigkeit, ein enges Zeitfenster, Transportsicherheit, Dokumente, Nachlauf in den Zielländern, Incoterms – es gab vieles zu berücksichtigen. Die jeweiligen Konzepte mussten der Jury innerhalb von zehn Minuten vorgestellt werden. Erschwerend kam die coronabedingt digitale Präsentation hinzu. 

Die Finalisten wählten höchst unterschiedliche Ansätze: Ein Vorlauf von Stuttgart zum spanischen Seehafen Algeciras war ebenso dabei wie die Verschiffung per Container oder auch per Roll-on/Roll-off-Frachter; für Kigali wurde in der Mehrheit der teure Luftfrachttransport favorisiert. Alle konnten ihre fachlich fundierten Präferenzen sehr gut begründen und zeigten auch auf Nachfragen der Jury ihr großes Fachwissen. Die Jury bestand aus Axel Plaß, Frank Huster, Gabriele Schwarz und Tatjana Kronenbürger (alle DSLV) sowie Sebastian Reimann und Lutz Lauenroth (beide DVZ). Erstmals waren auch die Berufsschulen in der Jury vertreten; diese Aufgabe übernahm in diesem Jahr Sabine Klann, kommissarische Leiterin der Beruflichen Schule für Spedition, Logistik & Verkehr in Hamburg. 

Anfang 2020 hatten der DSLV und die DVZ den seit 2006 gemeinsam ausgerichteten Nachwuchswettbewerb weiter aufgewertet. Ein neuer, zeitgemäßer Name, attraktivere Preise und ein vereinfachtes Bewerbungsverfahren über die eigene Homepage haben zu einer Rekordteilnehmerzahl in diesem Jahr beigetragen. Neben dem Titel selbst erhält der Sieger einen Wertgutschein über 2.000 Euro für weitere Fortbildungsmaßnahmen – und das Ticket für den Nachwuchswettbewerb der Weltspediteursorganisation Fiata.