Bremer Jungspediteurin holt den Titel
Femke Fürst gewinnt Nachwuchspreis von DSLV und DVZ. Jetzt geht es um die Europa-Krone.
Die drei Sieger des diesjährigen DSLV/DVZ-Nachwuchswettbewerbs (v. l.): Andreas Hieronymus (3. Platz), Femke Fürst (1. Platz) und Linus Emmeluth.
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von
Lutz Lauenroth

Femke Fürst hat es geschafft: Die 23-Jährige, ausgebildet bei Kühne + Nagel in Bremen, hat den Titel als beste Nachwuchsspediteurin im Rahmen des gemeinsam vom DSLV Bundesverband Spedition und Logistik sowie der DVZ ausgerichteten Wettbewerbs gewonnen. Die Auszeichnung wurde ihr am Freitag im Rahmen des diesjährigen DSLV-Unternehmertags in Berlin überreicht. Damit bleibt der Titel in Kühne + Nagel-Hand, nachdem im Vorjahr Marc Bernhardt (KN Haiger) gewonnen hatte. 

Den zweiten Platz belegte in diesem Jahr Linus Emmeluth (22). Er wurde ebenfalls in Bremen ausgebildet, und zwar bei Ipsen Logistics. Dritter Sieger ist Andreas Hieronymus (22) von der KN-Niederlassung im bayerischen Neutraubling. 

Fürst konnte die Jury mit einem „ausgefeilten Transportkonzept“ überzeugen, lobte die Juryvorsitzende Gabriele Schwarz, Leiterin der DSLV-Kommission berufliche Bildung, in ihrer Laudatio; auch Nachfragen zu verschiedenen Details wurden kenntnisreich und präzise beantwortet. Dabei ging es um eine komplexe Aufgabe: So mussten die insgesamt sechs für die Endrunde qualifizierten Kandidaten – außer den Siegern waren dies Chantal Benner (Kühne + Nagel, Haiger), Merrit Jacob (Fr. Meyers Sohn, Hamburg) und Samuele Rinaldi ( Jas Fowarding, Troisdorf ) – ein anspruchsvolles Transportkonzept für Windenergieanlagen erarbeiten: Drei Teilpartien mussten von Produktionsstandorten in Bremen und dem spanischen Castellon de la Plana nach Davisville in Rhode Island befördert werden. Gefragt waren ein Vor-, Haupt- und Nachlaufkonzept mit dem Ziel, die Kosten auf der einen Seite gering zu halten, aber auf der anderen die rechtzeitige Montage sicherzustellen. Berücksichtigt werden sollten Risiken, Handling- und Staumaßnahmen sowie die notwendigen Dokumente. 

Alle sechs präsentierten fachlich fundierte Lösungen mit teilweise höchst unterschiedlichen Ansätzen. Alle konnten ihre Präferenz für einen Transportweg sehr gut begründen und reagierten souverän auf die Nachfragen der Jury, der Frank Huster, Gabriele Schwarz und Tatjana Kronenbürger (alle DSLV) sowie Sebastian Reimann und Lutz Lauenroth (beide DVZ) angehörten. 

Schließlich entschieden Nuancen. Mit dem deutschen Sieg allein ist es für Femke Fürst aber noch nicht getan: Sie wird nun im internationalen Nachwuchswettbewerb der Weltorganisation Fiata zunächst um die europäische Krone kämpfen. Im Erfolgsfall winkt dann eine Reise zum Fiata-Weltkongress 2020 nach Busan in Südkorea. 

An dem von DSLV und DVZ ausgeschriebenen Wettbewerb dürfen sich Nachwuchsspediteure beteiligen, die ihre Prüfung zum Kaufmann/ zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung mit einer Eins vor dem Komma bestanden haben. Dies waren im Sommer 2018 oder im Winter 2018/2019 von insgesamt knapp 6.500 Prüflingen 173.